Garagen, Garagen und nochmals Garagen
- betaullings
- 18. Sept. 2024
- 3 Min. Lesezeit

Nachdem ich im Yellowstone Nationalpark (siehe früheren Blog Tanja & Berno sind gefordert... ) von Ashley wieder „fahrtüchtig“ gemacht wurde, war unsere "Sightseeingtour" von Garage zu Garage noch nicht zu Ende. Zunächst musste ich in der Stadt Jackson einen ganzen Satz neue Reifen erhalten, denn die Reifen, die ich bis dahin hatte, waren von den Pisten in Afrika doch arg abgenutzt.
Bei der Firma "Big O Tires" war relativ schnell erledigt und so konnten wir uns auf den Weg nach Bozeman, eine Stadt nördlich des Yellowstone machen (da kamen wir auf dem Hinweg schon einmal vorbei). Warum überhaupt
nach Bozeman?

Angefangen hatte alles in Vancouver, als wir (to be honest: bei einem "drive through-Service") einen Ölwechsel machten. Da sagte uns der Mechaniker, dass ich bald neue Bremsen benötigen und zudem etwas Öl aus dem vorderen Differential verlieren würde. In einer modernen Toyota-Garage in Bozeman (als wir das 1. Mal dort vorbeifuhren, auf dem Weg zum Yellowstone NP) wurde uns gesagt, dass sie keine Reparaturen an mir durchführen können, weil sie den europäisch/afrikanischen Landcruiser nicht kennen würden. Es gäbe aber in Bozeman einen Spezialisten, der das könne. Und zwar Overland Cruisers vom Eigentümer Stephen (www.overlandcruisersmt.com)
Von Jackson (nach dem Reifenwechsel) nach Bozeman zurück sind es fast 1000km (in die entgegengesetzte Richtung, wie wir eigentlich fahren wollten), aber den Umweg zu Gunsten meiner Gesundheit machten wir gerne. Unterwegs in den Bergen machten Tanja&Berno eine etwas beunruhigende Beobachtung: beim Runterfahren hinterliess ich Unmengen an weiss/blauem Rauch aus meinem Auspuff, und zwar richtig viel! Das könnte weiss Gott was alles bedeuten…Drum: noch dringend weiter nach Bozeman zum Landcruiser-Spezialisten!
Dort hatten wir einen Termin bei Stephen von Overland Cruisers, der mich wieder fit machen wollte. Am ersten Tag in der Garage bekam ich neue Bremsen und wurde mein Differential abgedichtet. Soweit so gut. Am zweiten Tag machte Stephen eine lange Testfahrt, um das Rauchproblem nachvollziehen zu können. Als er zurück war, war er auch etwas ratlos, aber er hatte den Rauch auch gesehen. Mein Motor wurde mit Hochdruck auf Dichtigkeit getestet und zum Glück sind alle Zylinder in einem phänomenalen Zustand.
Meine Düsen wurden mit einem Spezialreiniger geputzt, ich bekam eine "Oil-Catch-Can" und ein loser Schlauch wurde gefixt. Zudem bekam ich einen erneuten Ölwechsel (durchgeführt von Tanja!!!), da ich in Vancouver falsches Öl bekommen hatte. Zudem soll ich ab sofort einen Dieselzusatz bei jeder Tankfüllung erhalten, da der Diesel in den USA von schlechter Qualität ist. All diese Massnahmen haben dazu geführt, dass das Rauchproblem zu 98% gelöst ist. Nur über 2500müM furze ich noch weiss/blauen Rauch (sorry dieser Ausdruck) :-)
Tanja bei der Arbeit:

Stephen empfahl uns, einen EGT Meter (exhaust gas temperature meter, zu deutsch Abgastemperaturmessgerät) einzubauen. Da jedoch die Lieferung hierfür ein paar Tage brauchen würde (weil nicht an Lager), sollen wir nach Stockton zu George von "Valley Hybrids" fahren, ein Kollege von ihm, der genauso auf Landcruiser spezialisiert ist (www.valleyhybrids.com).
Das machten wir dann 3 Wochen später. Die Garage von George ist ein wahres Landcruiser Paradies und die Leute echte Spezialisten.
Nach 5 Stunden war der EGT-Meter eingebaut und wir fuhren los.

Die Anzeige funktionierte auch kurz, blieb dann aber hängen und blockierte. Zudem wurde der Messer zunächst warm, dann heiss und heisser und das Gehäuse fing an zu schmelzen. Nicht gut!
Am nächsten Morgen fuhren wir wieder zurück (mit dem Geruch von brennendem Plastik) in die Garage. Es stellte sich heraus, dass das Gerät für 12V war, ich aber mit 24V funktioniere… Also wurde das EGT-Meter wieder ausgebaut. Nach dem Besuch von San Francisco fuhren wir erneut nach Stockton, wo das EGT Meter nun richtig eingebaut wurde. Jetzt bin ich wieder wie neu und wir können unbesorgt in Richtung Ostküste fahren!!!
Seit diesem Abenteuer kleben neben dem Sticker meiner Hausgarage (www.moesch-offroad.ch) 2 neue Sticker an meiner Heckscheibe:

Was ein Ölwechsel in Vancouver nicht alles bewirken kann…
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