Gastbeitrag «Alberta» / Impressionen unserer 3 Wochen

Wenn einer eine Reise tut, kann er was erzählen…. Und muss stets und immer flexibel sein (gäll Jeanine). Tanja und Berno wussten bis fast auf den letzten Moment nicht, wann ihr geliebter Baddy nun endlich aus dem dunklen Container entlassen werden kann. Dass er später als angenommen in Halifax ankommen wird, war jedoch schon während unserer ersten gemeinsamen Tage in Nova Scotia klar und so entschieden sie sich, mich als «Ersatz» (so empfinde ich aber überhaupt nicht, das muss ich klarstellen) noch eine Weile länger zu reservieren. Aufgrund der Unklarheit des finalen «Reunion-Datums» zwischen Baddy, Tanja und Berno hatten wir (leider) keine Möglichkeit, etwas weiter weg von Halifax zu fahren. So blieben wir immer in «max. 2 Tagesetappen» von Halifax entfernt, um bereit zu sein, wenn der Abholtermin feststeht.

Nach dem Seafood-Festival, von welchem Tanja berichtet hatte, zogen wir Richtung Osten auf Cape Breton, wo Tanja und Berno 2 Nächte in einem Glamping-Iglu übernachten durften (Hochzeitsgeschenk von Jeanine, der lieben Freundin und Trauzeugin). An einen Abend machten sie einen Abstecher in die nächst grössere Ortschaft, um in einem kanadischen Pub, wo celtische Livemusik gespielt wurde, Abend zu essen.

Hier einige Impressionen des gelungenen Abends im Pub:

Es zog uns immer in Richtung des schönen Wetters, weil Tanja und Berno nicht gerne frieren. Sie vertrauten sich mir sogar an (Baddy darf davon aber nichts erfahren), dass sie wegen des feuchten, kühlen, regnerischen Wetters, welches wir in den letzten Tagen hatten, fast ein wenig froh seien, dass er noch nicht in Kanada sei. Reisen mit Baddy bedarf, dass man im Freien sitzen kann. Der Alltag spielt sich draussen ab. Aber jeden Tag ab dem Nachmittag drinnen zu sitzen, macht mit/in Baddy keine Freude, haben sie mir erzählt. 

So fuhren wir Richtung Bay of Fundy, wo wir im Nationalpark 2 Nächte gebucht hatten. Wir besichtigten die bekannten Felsen, bei welchen man den Gezeitenunterschied (weltweit grösster Gezeitenunterschied in der Bay of Fundy, bis 15 Meter) von Ebbe und Flut sehr gut sehen kann. Ist schon eindrücklich, wieviel Wasser da jeweils hin und her strömt.

Hierzu ein paar Impressionen:

Abholdatum immer noch nicht bekannt, obwohl jetzt klar war, dass Baddy am 8. Juni in seinem Container in Halifax gelandet war. Aber mit den Zollbehörden, Kontrollen und Administrativem wusste man immer noch nicht, wann er erlöst werden konnte. So beschlossen wir, einen kurzen Abstecher nach Prince Edward Island zu machen. Die Insel kann man per Fähre oder über eine 14km lange hohe Brücke erreichen. Berno und Tanja haben sich nicht allzu viel dabei gedacht und sich für die Brückenfahrt entschieden, weil die auf unserer Route lag. Tja – schon von Weitem sah man die Länge und vor allem die Höhe der Brücke (von Weitem mit einer Achterbahn zu vergleichen). Beide bekamen schweissnasse Hände und wollten am Liebsten umkehren. Da sie in meiner Fahrerkabine auch noch erhöht sassen, hatten sie einen direkten Ausblick über die Seitengeländer auf offene Meer hinaus, was für das Wohlbefinden der Beiden nicht ganz so förderlich war. Berno lenkte mich mit schweissnassen Händen und erhöhtem Puls die 14km über die Brücke. Kaum drüben angekommen waren sich beide einig, den Retourweg mit der Fähre zu absolvieren.

In ca. 2 Tagen wird Baddy zu uns stossen und ich freue mich, ihn kennen zu lernen. Bis sie all ihr Gepäck (und das ist vieeeeeeel) am richtigen Ort verstaut haben werden, werden wir zu viert vermutlich 1-2 Nächte zusammen verbringen. Auch wenn ich ein wenig traurig sein werde, mich von Tanja und Berno zu verabschieden (es hat mir sehr mit ihnen gefallen):

ich freu mich für Baddy, Tanja und Berno, dass sie dann endlich «frei» sind. Nicht an Halifax gebunden sind, sondern ab ins grosse weite westliche Kanada weiterziehen können – immer dem schönen und warmen Wetter entgegen. Denn das kennen sie zu dritt und das lieben sie zu dritt.