Tanjas Gast-Blog: David Copperfield, unser Namibiatraum und ich
- betaullings
- 1. Okt. 2024
- 4 Min. Lesezeit

Es sollte ein ruhiger, entspannter Abend in der Zaubershow von David Copperfield, dem weltweit vermutlich besten Magier aller Zeiten, werden. Dass ich schlussendlich auf der Bühne stand und David und dem ganzen Publikum von unserem Namibiatraum erzählte, damit hätten wir nicht gerechnet.
Aber von vorne:
Um 19:00 Uhr, zu Beginn der Show, mussten/durften sich alle registrieren, indem sie eine Email an David Copperfield schickten mit Angaben zu ihrer Wohngemeinde, Staat/Bezirk und Land. Danach war eine Weltkarte mit Punkten ersichtlich, aus welchen Regionen/Länder das heutige Publikum stammte. Somit war also Mooslerau, kleine Gemeinde im Kt. Aargau und unser aktueller Wohnort, gleich doppelt in Las Vegas auf der grossen Weltkarte vertreten.
Während der Show musste man die Handys in kleine Boxen legen, welche auf den kleinen Beistelltischchen standen. Fotografieren/Filmen während der Show war ausdrücklich untersagt.
Was wir erst nach Beendigung der Show erfuhren: Um 19:11 Uhr erhielten alle registrierten Gäste eine Email, welche man jedoch ausdrücklich erst nach der Beendigung der Show öffnen durfte. (hierzu noch später...)
Hoch hoben an der Decke hing verkehrt herum ein Gemälde, dessen Vorderseite man nicht ersehen konnte.
Während der Show involvierte David für seine Zauberstücke/Inszenierungen sehr oft Leute aus dem Publikum, was ihn dem Publikum sehr nahe brachte. Um ein neues "weibliches Zauberopfer" zu finden, wurde ein kleiner Ball in die Menge geworfen, welcher direkt zwischen Bernos Beinen landete. Ohne gross zu überlegen bat ich Berno, mir den Ball zu geben, was er auch tat.
Alles Folgende lief wie in einem Film bei mir ab:
David: "What lady got the ball?"
Ich: "I have the ball" (und hielt den Ball in die Luft)
David: "Please stand up."
Ich: stand auf
David: "What's your name please?"
Ich: "Tanja"
David: "Tanja, where are you from?"
Ich: "Switzerland"
David: "What colour is your dress?"
Ich: "Red"
David: "Do you wear earrings? Please show them to us"
Ich: "Yes, I wear earrings" (und zeigte meine Ohrringe)
Zwischenepisode: hinter mir erschien plötzlich ein grün verkleideter Angestellter, welchen David mit humorvollerweise mit "asshole"benannte - damals wusste noch niemand, was das auf sich hatte - Auflösung folgt
David: "Tanja, what is your place of dream to be?"
Ich: "Namibia"
David: "With whom do you want to be in Namibia?"
Ich: "With my husband Berno"
David: "When would you like to be in Namibia?"
Ich: "In 5 months"
David: "Thanks Tanja, so please come up to the stage"
... was? Ich soll auf die Bühne? Das schaff ich doch nicht.... Wie in Trance folgte ich dem Mitarbeiter auf die Bühne und wusste nicht, wie um mich geschieht.
Auf der Bühne musste ich vor ein Whiteboard stehen (das Publikum konnte nur die Rückseite von dem Whiteboard sehen) und David gab mir einen schwarzen Filzstift in die Hand. Ich sollte den Vor- und Nachnamen einer weltbekannten Person auf das weisse Papier aufschreiben (Künstler, Sänger, Schauspieler etc etc). Ich stand da und in meinem Kopf ratterte und ratterte es. Es kam mir KEINE bekannte Person in den Sinn, das gibts doch nicht. Schlussendlich kam mir trotzdem noch jemand in den Sinn und ich schrieb den Namen auf. Ich wurde von einem Angestellten wieder ab der Bühne geholt und etwas abseits genommen. Er erklärte mir, dass ich hier, abseits, einen Moment warten müsse, bevor ich wieder zu meinem Platz gehen könne.

Als ich wieder zurück auf meinem Platz sass sah ich, dass das Gemälde, welches seit Anfang der Show umgekehrt an der Decke gehangen hatte, mittlerweile runtergelassen worden war. Auf einer Grossleinwand sah man, dass es ein Gemälde von Abraham Lincoln war. An und für sich nichts Spezielles - aber: David drehte das Whiteboard um, auf welchem ich vorher den Namen einer Persönlichkeit geschrieben hatte - dort stand Abraham Lincoln (nein, ich hatte nicht Abraham Lincoln geschrieben, der wäre mir nie in den Sinn gekommen).

Das Gemälde wurde in Grossaufnahme gezeigt:
Im Gemälde enthalten war die ganze Konversation (Fragen/Antworten), welche David zuvor mit mir geführt hatte (ab dem violetten Pfeil auf dem Foto). Dass ich aus der Schweiz komme, ich ein rotes Kleid und kleine Ohrringe trage. Dass sich hinter mir ein "asshole" gezeigt hätte. Dass es mein Traum sei, mit meinem Ehemann Berno nach Namibia zu gehen, und zwar in 5 Monaten.
Ja: Rational weiss man, dass es nur Hokuspokus ist, dass es sich um technische Fertigkeiten handelt und man als Mensch "geblendet" wird von dem angeblichen Wunder, das hier gerade von Statten gegangen ist.
Nichts desto trotz: Berno und ich waren emotional sehr betroffen und sprachlos. Für mich galt es als spezielles Zeichen, dass ich dem Magier aller Zeiten von unserem Namibiatraum erzählen konnte.
Auflösung zum Email-Eingang: In der Email ist
ein Plakat ersichtlich, welches David in den Händen hält: Darauf sind alle "Auflösungen" der Imaginationen des Abends aufgeführt, einschliesslich "we all met Tonya, whose dream is to go to Namibia with her husband Burno in five months" - geschickt um 19:11 Uhr, als die Show erst begann.
Nach der Show durften ein paar wenige Leute, welche in der Show involviert gewesen waren, hinter der Bühne ein Foto mit David machen. Als wir für die Fotografie neben David standen, konnte ich mir diesen Spruch nicht verkneifen: "David, if we won't be successfull with Namibia, I'll come back to you" :-) David nahm meinen Kommentar mit Humor...
Mit Autogramm und einer Kopie des Gemäldes verliessen wir das MGM Theater. Dieser Abend, auch wenn er voller Hokuspokus und Schein und Trügereien war: dennoch ein sehr spezielles Erlebnis, welches ich nicht vergessen werde.
Zitat am Ende des Gemäldes: ... remember we went to the future and Tonya if you don't miss the moment you will get your dreams.
Thanks David for this unforgettable experience!
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